Der Jakobsweg von Tübingen nach Schaffhausen und Basel

Der Jakobsweg von Tübingen nach Schaffhausen in der Schweiz oder nach Basel und weiter in Richtung Belfort

Teil 2: Der Jakobsweg von Tübingen nach Schaffhausen und Basel




Wurmlinger Kapelle

Der Weg führt auch an der Wurmlinger Kapelle vorbei, einem bekannten Wahrzeichen des Neckartals.



Rottenburg am Neckar

Ab dem 13. Jahrhundert lassen sich zahlreiche Klostergründungen beobachten; so hat der Karmeliterorden von Graf Albert II. von Hohenberg einen Platz in der Stadt zum Bau einer Niederlassung erhalten. 1330 initiiert Graf Rudolf I. von Hohenberg bei der Morizkirche ein Chorherrenstift und um 1361 findet die Gründung des Hospitals zum Heiligen Geist statt, der »ersten und vorzüglichsten Stiftung der Stadt«.

Es gibt hier gleich nach dem Münster, links in die Gasse eine Eisdiele, wo Jakobspilger bevorzugt bedient werden.

1. Etappe:
Tübingen - Rottenburg am Neckar - Hirrlingen - Rangendingen - Stein - Hechingen
Länge: 34 km, Zeit: 8 Stunden,
Informationen:
WTG, Marktplatz 24, 72108 Rottenburg am Neckar, Tel: 07472-916 236 (Info-Center), Email: info@wtg-rottenburg.de
Stadtverwaltung Hechingen, Telefon (0 74 71) 94 00

Übernachtung:
Rottenburg: Rolf u. Helene Seeger Kleiststrasse 30 +49 7472 22510 und 0174 / 3328192, 15 Min. v. Zentrum in Ri. Wurmlingen, <rdseeger @ web.de>
Frommenhausen: Pilgerherberge
Hechingen: St. Luzen (Tel.: (07471) 9341-0

Münster in Rottenburg

Ab Rottenburg beginnt der Hohenzollerische Jakobsweg, der über Hechingen, Burladingen, Sigmaringen zum Bodensee führt.

Wer über Horb nach in die Rheinebene weiter möchte, findet Infos unter Kinzigtal.

Wir folgen dem Weg weiter in Richtung Dettingen, wahlweise über Frommenhausen (Pilgerherberge) oder Hirrlingen oder direkt nach Hechingen.

In Rottenburg über den Neckar Richtung Bahnhof, über die Gleise hoch an der Kapelle vorbei, hinaus aus der Stadt in Richtung Campingplatz. Dann führt der Weg über die Erhebung des Rammerts (sehr pilzreich!), danach hinunter nach Dettingen.

Am Ortsende können Sie entscheiden ob Sie über Bechtoldsweiler direkt nach Hechingen (eine merkwürdige spätere Initiative) oder halbrechts nach Frommenhausen gehen wollen und 3 km "Umweg" nach Hirrlingen in Kauf nehmen, denn gibt es eine sehr gute Pilgerherberge (vorher aber beim Rathaus anrufen) oder direkt nach Hirrlingen gehen.


Vor Dettingen

Schöner Weg vor Dettingen


Frommenhausen
Hl. Madonna aus Frommenhausen



Was dieser Jakobus aus Frommenhausen wohl an den Haken hängt?


Hirrlingen Friedhofskirche

In der Friedhofskirche von Hirrlingen findet sich dieses "teuflische" Detail.

Jakob Beyter aus Frommenhausen



In Hirrlingen sollten wir bei der Kirche nach einem hohen Steinquader Ausschau halten, auf dem die Lebens- und Sterbedaten des Jakob Beyter aus Frommenhausen eingemeißelt sind. Der 1562 mit 82 Jahren Verstorbene hatte als Jakobsbruder 1510 Santiago besucht.

"AND 1510 IST DER OBGEMELT ZU ST.JACOB GEZOGEN"

Bald sind es 500 Jahre her, dass Jacob Beyter in Santiago war, für Frommenhausen wird es zum Anlass einer Feier.

Wir biegen in Höhe der Bäckerei nach links und gehen hinauf bis zum Ortsrand. Ab hier betreten wir "Hohenzollern". Weiter geht es danach an der Josefs-Kapelle vorbei nach Rangendingen.


Bei der Brücke treffen wir eine weitere Variante des Jakobsweges, der Rangendingen mit Horb verbindet. Wegezeichen ist hier eine stilisierte Muschel. Ein wichtiger historischer Bezug hierfür ist die zwischen Bad Imnau, Horb, Hechingen und Burladingen verlaufende ehemalige römische Landstraße.

Rasch ist Hechingen-Stein erreicht. Hier kann man die sehenswerte Rekonstruktion eines römischen Gutshofes besuchen.

Am Freibad vorbei und wir sind im Zentrum von Hechingen.

Jakobuskirche Hechingen

Jakobus in der Jakobskirche von Hechingen





Ein Wandbild an der Hechinger Kirche.

Kreuzungspunkt ist in Hechingen die Jakobskirche beim Rathaus oder schon St. Luzen, was sich als Übernachtungsmöglichkeit anbietet..

Hier biegt unser Jakobsweg in Richtung Balingen Rottweil und Villingen ab. Historisch verlief hier die alte Schweizer Landstraße, die wiederum aus einem römischen Heerweg entstanden ist.

Um auf dem Hohenzollerischen Jakobsweg weiter zu gehen, wechseln Sie auf folgende Seite.

Beuroner Jakobusweg

2. Etappe
Hechingen - (Burg Hohenzollern) - Bisingen - Balingen
Länge: 28 km,
Zeit: 8 Stunden,
Informationen: Stadtverwaltung Balingen, Telefon (0 74 33) 17 00, Übernachtung: JuHe Tel.: 07433 20805


3. Etappe
Balingen - Endingen - Roßwangen - Dotternhausen - Schömberg - Schörzingen - Göllsdorf - Rottweil
Länge: 28 km
Zeit: 8 Stunden
Informationen: Tourist-Information Rottweil, Hauptstraße 21 - 23
78628 Rottweil, Telefon: 07 41 / 494-280
E-Mail: tourist-information@rottweil.de


Wir folgen Sie der stilisierten Muschel über Bisingen nach Balingen. In der evangelischen Stadtkirche finden wir diesen Jakobus vor.

Wir gehen nun nach Endingen und können uns entscheiden den Weg zum Kloster Beuron zu nehmen oder weiter nach Rottweil zu gehen.

Wir bleiben aber auf der alten Schweizer Landstraße und erreichen auf dem Palmbühl-Pilgerweg Rottweil.

Evangelischen Stadtkirche Balingen


Im Rottweiler Münster finden wir diesen Schlussstein
und in der Nähe diese Brunnenfigur.



In Rottweil (Schwarzwald-Baar-Kreis) treffen der Kirchberg-Pilgerweg und der Neckar-Baarweg von Horb auf unseren Jakobsweg. Von dort geht seit 2007 der Heuberger Pilgerweg über Neufra, Frittlingen und Denkingen.
Es sind auch ausführliche Informationen und Abbildung über Rottweil auf der Startseite des Neckar-Baarwegs enthalten.

Es war eine Initiative der Landkreise hier sämtliche bedeutenden Klöster und Kirchen mit Pilgerwegen zu verbinden. Deshalb ist hier eine Häufung von Jakobswegen fest zu stellen.



das obere Zeichen stammt von meiner ersten Markierung im Jahre 1997 ab der abgegangenen Kapelle bei Nordstetten.


Die Strahlenmuschel kommt ab 2008 dazu, weicht aber von meinem ursprünglichen Verlauf gelegentlich ab.

Variante:
Der Beuroner Jakobusweg von Balingen über Tieringen, Oberdigisheim, Unterdigisheim, Nusplingen, Bärenthal, Irmdorf, Beuron, Buchheim, Meßkirch.

Von dort geht es gemeinsam nach Wald und ab hier werden die beiden Zugänge nach Mindersdorf (Hegauer Jakobsweg) und nach Pfullendorf und weiter über Überlingen und Konstanz (Linzgauer Jakobsweg) bedient.

Neckar-Baar-Jakobsweg

4. Etappe:
Rottweil - Sankt Jakob bei Nordstetten - Villingen (als Fortsetzung des Neckar-Baar-Jakobusweg,
Länge: 22 km
Zeit: 6 Stunden,
Informationen: Tourist-Information Villingen, Telefon (0 77 21) 1 94 33 oder 82 23 40
Rottweil


Weitere Pilgerwege, im Buch von Karin Gessler beschrieben

Kirchberg-Pilgerweg kommt von Horb über Dettingen und Rosenfeld nach Rottweil

Neckar-Baar-Jakobusweg kommt von Horb über Sulz, Oberndorf nach Rottweil

Heuberg-Pilgerweg von Rottweil, Neufra, Frittlingen, Denkingen, Dreifaltigkeitsberg, Richtung Kloster Beuron

Unser Weg führt uns weiter zur interessantesten Stelle unseres Jakobwegs, nämlich nach Nordstetten, kurz vor Villingen.

Nur einige 100 Meter weiter finden wir auf alten Flurkarten die Namen "Bei St. Jakob" und "Jakobsgasse". Dazu existiert eine "Pilgerkrönung aus dem Villinger Münster.

 

Neckar-Baar-Jakobsweg
5. Etappe
Villingen - Marbach - Römerstraße - Ziegelhof - Donaueschingen - Allmendshofen - Hüfingen
Länge: 22 km,
Zeit: 6 Stunden,
Informationen: Kultur- und Informationsamt Hüfingen, Telefon (07 71) 60 09 24





7. Etappe
Hüfingen - Hausen vor Wald - Mundelfingen - Ewattingen - Lausheim
Länge: 23 km,
Zeit: 6,5 Stunden
Informationen: Kultur- und Informationsamt Hüfingen, Telefon
(07 71) 60 09 24

In Villingen geht auch noch der Hochschwarzwald-Jakobusweg ab, der dann den Schwarzwaldrand-Pilgerweg trifft.

Wir verlassen Villingen in Richtung Süden, passieren Marbach, halten uns links und folgen der Römerstraße nach Donaueschingen. In Allmendshofen sehen wir wieder eine Jakobskirche, aber im darauf folgenden Hüfingen viel mehr. Eine Zunftfahne mit Jakobus und den Symbolen für alle Handwerker ist erhalten geblieben und wird jährlich in einer Prozession gezeigt. Dazu gibt es ein silbernes Wetterkreuz mit Reliquien des hl. Jakobus, eine Jakobsstraße und früher eine Jakobwiese an der Breg und einen Jakobusbrunnen (mit Messner).

Ein erster Hinweis auf einen Jakobusaltar findet sich im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Stiftung für die Sankt-Georgs-Kaplanei im Jahre 1383. Eine Jakobus-Kaplanei wurde vermutlich schon 1283 gegründet, aber urkundlich erst 1422 in einer Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben der »Sankt Jacobs-Pfruendt zu Hüffingen« erwähnt.


Der Jakobsweg trennt sich in Hüfingen zum Himmelreich-Jakobusweg in Richtung Freiburg, in Hausen vor Wald in eine Variante über Blumberg nach Schaffhausen. Von dort kann man auf den Weg über Frauenfeld bei Tobel auf den Schwabenweg kommen oder über Winterthur auf dem Zürcherweg Rapperwil erreichen. Hier eine Übersichtskarte!

Weitere Infos unter jakobsweg.ch (9a und 9b)



Zunftfahne der Handwerker



Jakobsbrunnen


Merkwürdigerweise ist die moderne Plastik mit Jakobus  hinter einigen Büschen an einem Parkplatz versteckt worden. Vielleicht kam sie nicht zur richtigen Zeit, ebenso wie meine Markierungen im Jahre 1998. Im Innenstadtbereich wurden sie im Rahmen der Innenstadtsanierung alle entfernt. Ansprechpartner ist der Hüfinger Messner Knöpfle!


Hier beginnt auch der Himmelreich-Jakobusweg, der über Titisee-Neustadt und Freiburg bis nach Basel führt.

8. Etappe
Lausheim - Weizen - Kalvarienberg - Stühlingen
Länge: 16 km,
Zeit: 5 Stunden
Informationen: Verkehrsamt Stühlingen,
Telefon (0 77 44) 5 32 34


Wir folgen aber der anderen Variante nach Stühlingen und Waldshut. Wer Zeit hat und das Schöne sucht, sollte meinen Markierungen folgen und durch die Gauchachschlucht hinunter gehen. Dort wird auch über die "Pilgerfurt" die Wutach überquert. Der direkte Weg durch Mundelfingen zur Wolfgangskapelle und weiter hinunter, ist aber schon ein Stück kürzer und Fahrrad-gerechter.

9. Etappe:
Stühlingen - Trasadingen (CH) - Appollonia-Kapelle - Bühl
Länge: 23 km,
Zeit: 6 Stunden,
Informationen: Gemeinde Dettighofen, Telefon (0 77 42) 9 20 70



Apollonia-Kapelle

Es geht weiter über den Kalvarienberg bei Schwaningen (einst gab es hier Jakobusreliquien in der Kapelle) nach Stühlingen und Trasadingen (Schweiz). Der Weg führt durch den "Pilgerhag", dann zur Apollonia-Kapelle in Richtung Waldshut. Inzwischen mit einer sparsamen Markierungen versehen, setzt sich der Weg immer wieder über den Rhein pendelnd, über Laufenburg nach Basel fort.

10. Etappe:
Bühl - Bechtersbohl - Waldshut
Länge: 25 km,
Zeit: 6 Stunden,
Informationen: Tourist-Information Waldshut, Telefon (0 77 51) 83 ?


Mit großer Wahrscheinlichkeit sind die letzten 350 Jahre meistens Wallfahrer über Rafz und Eglisau nach Einsiedeln gezogen. Mehrere Hinweise auf andere Routen deuten in diese Richtung. So wird südlich von Eberfingen am Scherrersgraben ein Flurstück "am Einsiedlerweg" bezeichnet.

Die Reformation, mit der eine Ablehnung der Pilger- und Wallfahrten einherging, hat dafür gesorgt, dass die Jakobspilger im 16. Jahrhundert rar geworden sind. So ist zu vermuten, dass sämtliche Spuren der Jakobspilger, die nicht über Einsiedeln, sondern auf kürzerem und teilweise bequemerem Wege über Basel gezogen sind, verdeckt wurden.

Da nun schon für Einsiedeln drei Zugangswege existieren, wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Archivaren und Historikern entschieden, diesen Weg nun in Richtung Waldshut weiterzuführen. Der Streckenabschnitt nach Basel bietet gleichwohl einige bedeutende Heiligtümer, die gerne als Etappenziel von Pilgern angenommen wurden. Gleichfalls sind Pilgerberichte aus dieser Region erhalten.

Fortsetzung bis nach Frankreich:

Weitere nicht markierte Etappen sind aber auf lokalen Wanderwegen leicht zu gehen:
Waldshut - Albruck
Albruck - Bad Säckingen
Bad Säckingen - Rheinfelden (bis hierhin finden sich vereinzelte Wegezeichen)
Rheinfelden - Basel (Jakobsstadion)
Basel - Hericourt/Couthenans (Jakobsweg von Belfort)
Seit ich mit den Markierungen im Europazentrum aufhören musste (1999), die Projektmittel könnten nicht mehr sekundär finanziert werden (es war vor HP Kerkeling!), hat sich lange nichts auf dieser Strecke getan.

Ich habe Berichte von Pilgern erhalten, die von Basel Richtung Fribourg und Genf gegangen sind. Es soll eine sehr empfehlenswerte Strecke sein.

Die burgundische Pforte hat keine Berge, wie man sie in der Schweiz vorfindet, auch gab es in der Ostschweiz zur Reformationszeit Entführungen von Pilgern, die erst nach Zahlung von Lösegeld wieder frei kamen. Einige Gründe, die für diesen Weg sprechen.


Materialien:
Auszüge aus meiner Publikation:
Wolfgang W. Meyer: Jakobswege - Württemberg, Baden, Franken, Schweiz
Mit den neuen Wegen im Schwarzwald.. Mit einem Beitrag von Peter Kirchmann. 7., neu bearbeitete Ausgabe, ca. 335 Seiten, ca. 125 Abb. und Karten. 2009, Silberburg-Verlag, Tübingen. ISBN 3-874-078-337- Der Druck wurde eingestellt.
Sie können Auszüge als pdf anforden: (wolfmeyer et gmail.com)
Materialien:
Auszüge aus meiner Publikation:
Wolfgang W. Meyer: Jakobswege - Württemberg, Baden, Franken, Schweiz
Mit den neuen Wegen im Schwarzwald.. Mit einem Beitrag von Peter Kirchmann. 7., neu bearbeitete Ausgabe, ca. 335 Seiten, ca. 125 Abb. und Karten. 2009, Silberburg-Verlag, Tübingen. ISBN 3-874-078-337- Der Druck wurde eingestellt.
Sie können Auszüge als pdf anforden: (wolfmeyer et gmail.com)


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